Regens Martin Priller verabschiedet

"Klare Positionen"

REGENSBURG (pdr/md) – „Von Herzen möchte ich ein ‚Vergelt’s Gott‘ sagen, auch im Namen von Kardinal Gerhard Ludwig Müller und Bischof Stefan Oster, für all das Herzblut, das Sie in Ihren Dienst als Regens in die Priesterausbildung gesteckt haben.“ Mit diesen Worten hat Bischof Rudolf Voderholzer dem scheidenden Regens des Regensburger Priesterseminars, Monsignore Martin Priller, gedankt. Nach 17 Jahren als Regens wird er zum 1. September die Leitung der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Bischöflichen Ordinariat übernehmen. 

Eine Pontifikalvesper in der Seminarkirche St. Jakob eröffnete die Feierlichkeiten, gefolgt von einem Festakt mit Festrede und Grußworten in der Aula des Priesterseminares St. Wolfgang. Ein Festbüffet im Speisesaal des Seminars schloss die Feierlichkeiten ab.

Subregens Christoph Leuchtner konnte in der vollbesetzten Aula des Priesterseminares zahlreiche Ehrengäste begrüßen, angefangen von der Bistumsleitung über aktuelle und ehemalige Vorstandskollegen bis hin zur Seminargemeinschaft. Auch verschiedene Vertreter von kooperierenden Einrichtungen waren zu diesem Festakt gekommen und sollten später auch noch mit Grußworten zu Wort kommen. Aus Prillers Heimatort Frauensattling (Stadt Vilsbiburg) waren die Eltern und der Bruder nach Regensburg gekommen. Musik von Franz Liszt, Felix Mendelssohn Bartholdy, Sergei Rachmaninow und Robert Schumann, vorgetragen von den Seminaristen Andreas Gmein­eder und Noah Walczuch, stellten den musikalischen Rahmen der Veranstaltung dar. 

Der Regensburger Diözesanbischof eröffnete seinen Festvortrag mit den Worten von Kardinal Friedrich Wetter bei der Eröffnung des Münchner Priesterseminars im Jahre 1983: „Das Priesterseminar ist das Herz der Diözese“, dieses Herz wurde dem damaligen Bischofskaplan Martin Priller im Jahre 2006 anvertraut. Der Pastoralbesuch von Papst Benedikt XVI. in Prillers erstem Amtsjahr sollte einen ersten Höhepunkt in den kommenden 17 Jahren seines Dienstes für die Priesterausbildung im Bistum darstellen. Der Besuch des emeritierten Papstes bei seinem sterbenden Bruder (2020) und das Jubiläum „150 Jahre Priesterseminar St. Wolfgang am Bismarckplatz“ (2022) rundeten diese Zeit ab. Auch die Deutsche (2012) und die Bayerische Bischofskonferenz (2022) waren in dieser Zeit im Priesterseminar zu Gast. 

Duale Priesterausbildung hervorgehoben

Besondere Aufmerksamkeit schenkte der Bischof der Einführung der Dualen Priesterausbildung im Bistum Regensburg unter Regens Priller und seiner Vorstandschaft, die bundesweit Aufsehen erregte. Mit größeren Praxisteilen während des Studiums sollen die jungen Männer im Seminar besser für ihren priesterlichen Dienst vorbereitet werden. 

Mit Freude konnte Bischof Rudolf verkünden, dass er am Tag zuvor fünf Aufnahmegesuche für das Priesterseminar zum nächsten Studienjahr unterzeichnen konnte, womit dann 30 junge Männer zum Wintersemester 2023/24 im Seminar am Bismarckplatz leben und studieren werden. Er schloss seine Worte mit dem Dank an Priller, auch im Namen seines Amtsvorgängers und des Bischofs von Passau, und wünschte ihm für die neue Aufgabe Gottes reichen Segen.

Professor Harald Buchinger, Dekan der Fakultät für Katholische Theologie an der Universität Regensburg, rühmte bei Regens Priller die verlässliche und konstruktive Zusammenarbeit sowie dessen „gediegene Feierkultur“, sowohl liturgisch als auch profan. Er habe damit einen guten Erfahrungsraum für die Seminaristen geschaffen. Professor Christoph Binninger, Direktor des Bischöflichen Studiums Rudolphinum, das seit 2006 im Gebäudekomplex des Priesterseminars zu Hause ist, ließ große Stationen, wie den Papstbesuch 2006, noch einmal Revue passieren. Er dankte Priller auch für das große Verantwortungsbewusstsein in Zeiten der Corona-Pandemie. Dr. Christian Schaller, stellvertretender Direktor des Institutes Papst Benedikt XVI., der bereits seit 2003 mit Mon­signore Priller als Bischöflichem Kaplan zusammengearbeitet hatte und dann ab 2008 am Bismarckplatz im Institut, dankte für das freundschaftliche und unkomplizierte Zusammenarbeiten, das für beide Einrichtungen, Seminar wie Institut, von großem Nutzen gewesen sei. Die Bayerische Regentenkonferenz, der Priller auch einige Jahre vorgestanden hatte, war vertreten durch Regens Michael Wohner vom Eichstätter Priesterseminar. Er sprach Priller ein dreifaches „Vergelt’s Gott“ aus: für sein Engagement, seine Mitbrüderlichkeit und sein Wirken für die Bayerische Regentenkonferenz. Der Regensburger Seminarsprecher Marvin Schwedler überreichte Regens Priller ein kleine Festschrift mit Artikeln verschiedener Wegbegleiter der vergangenen 17 Jahre und dankte für die gute Begleitung und das priesterliche Vorbild, das er den Seminaristen gegeben habe. Den Abschluss machte Präfekt Gerhard Pöppel, der für den amtierenden Vorstand des Hauses sprach: „Du bist nicht einfach nur Chef gewesen, sondern Kollege, Mitbruder und Freund und ein Mensch klarer Positionen.“

Auch in bewegten Zeiten beweglich bleiben

Den 400. Geburtstag des französischen Naturwissenschaftlers und Philosophen Blaise Pascal in den Blick nehmend, eröffnete Regens ­Monsignore Martin Priller seine Worte mit einem Zitat desselben: „Niemand spricht in unserer Anwesenheit so, wie er es in unserer Abwesenheit tun würde.“  „Bewegte Zeiten halten beweglich“, so fasste Priller die Jahre zusammen. Beweglich zu bleiben, sei eine Herausforderung, die der Priesterausbildung guttue. Seine Worte schlossen mit einem herzlichen Dank an die beiden Regensburger Bischöfe seiner Dienstzeit als Regens, die Vorstandskollegen und Mitarbeitenden im Hause sowie an die gesamte Seminargemeinschaft. 

19.07.2023 - Bistum Regensburg